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Latein

Am Gymnasium Renningen wird Latein als zweite Fremdsprache ab Klasse 6 alternativ zu Französisch angeboten. Nach fünf Lernjahren kann der Lateinunterricht mit dem Latinum abgeschlossen werden (das Latinum ist der Nachweis von Lateinkenntnissen, wie sie für über 100 Studiengänge gefordert werden).

Um den Lateinlernenden die Möglichkeit zu bieten, die antiken Orte mit eigenen Augen erfahren und erleben zu können, wird bei entsprechendem Interesse in Klasse 9 oder 10 eine Latein-Exkursion angeboten.

Natürlich kann Latein auch in der Kursstufe als dreistündiges Basisfach oder fünfstündiges Leistungsfach gewählt werden, in den letzten Jahren fanden diese Kurse als Kooperationskurse an anderen Gymnasien statt.

All diejenigen, die sich in Klasse 6 für Französisch entschieden haben, können – wenn es die Lehrerversorgung zulässt – ab Klasse 9 oder 10 eine Latein-Arbeitsge-meinschaft besuchen, die in drei Jahren ebenfalls zum Latinum führt. Allerdings muss in diesem Fall eine Ergänzungsprüfung abgelegt werden.

Das Lehrwerk

In Renningen unterrichten wir Latein mit PONTES, einem Lehrwerk des Klett Verlags, das durch ansprechende Gestaltung und übersichtliche Kapiteleinteilungen in Themengruppen die jungen Lernenden durch die Phase des Spracherwerbs an die neue Sprache heranführt und mit ihr vertraut macht.

Natürlich gibt es auch zu diesem Lehrwerk zahlreiche Ergänzungsmaterialien, die im Unterricht eingesetzt werden können. Hier ist insbesondere auf die digitalen Ergänzungsmöglichkeiten hinzuweisen (digitales Lehrbuch, Unterrichtsassistent, Testen und Fördern-Programm des Klett-Verlags etc.), die dazu führen, dass der Lehrbuchunterricht weitestgehend in Whiteboard-Räumen stattfindet.

Mit Beginn der Lektürephase verlassen wir ab Klasse 9 das Lehrbuch und setzen uns im Unterricht mit ausgewählten Autoren und vor allem mit Originaltexten der römischen Antike auseinander. Wichtig hierbei ist, dass die lateinischen Texte nur in den seltensten Fällen um ihrer selbst gelesen oder bearbeitet werden, sondern stets in einen engen Zusammenhang mit modernen Entwicklungen und der Lebenswelt der Lernenden gestellt werden.

Latein lernen – warum?

Seit mehreren Jahren beweist die oft totgesagte Sprache Latein eine recht konstante Beliebtheit an deutschen Gymnasien. In der Tat lernen rund ein Drittel aller Gymnasiastinnen und Gymnasiasten Latein – und die Tendenz scheint zu steigen.

Auch am Gymnasium Renningen wird Latein als zweite Fremdsprache ab Klasse 6 (G8) angeboten.

Doch weshalb? Was ist so attraktiv an einer Sprache, die heute (fast) niemand mehr spricht, die im Alltag nicht aktiv in Erscheinung tritt, deren praktischer Nutzen nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist? Ist es überhaupt sinnvoll, sich in Zeiten der Globalisierung mit einer Sprache zu befassen, die doch eher in die Vergangenheit zu blicken scheint?

Die Frage, ob es sich lohnt, eine Sprache zu lernen, ist eine Frage nach dem Sinn und dem Bildungswert dieser Sprache. Bei modernen Fremdsprachen liegt ihr Nutzen zumeist klar auf der Hand, bei alten Sprachen muss man schon genauer hinsehen.

Sechs gute Gründe, Latein zu lernen:

1. Latein als Übungsfeld für die Muttersprache
Durch die intensive Beschäftigung mit Grammatik und Übersetzung schult Latein das Sprachbewusstsein und das Ausdrucksvermögen in der Muttersprache.

2. Latein als Brücke zu und zwischen den modernen Sprachen
Latein ist die Grundsprache des modernen Europas. Aus regionalen Varianten des La-teinischen sind die Romanischen Sprachen (z.B. Italienisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch usw.) hervorgegangen. Selbst das Vokabular des Englischen geht zu knapp 50% auf Latein zurück. Wer Latein lernt, gewinnt Einblicke in viele moderne Sprachen und lernt diese leichter.

3. Latein als Gehirn-Jogging
Die lateinische Sprache schult durch ihre Formenvielfalt und ihre zahlreichen Bezugs-ebenen strukturiertes und analytisches Denken, das Übersetzen lateinischer Texte fördert das vernetzte Denken.

4. Latein als Vermittlerin antiker Kultur und Errungenschaften
Lateinunterricht bedeutet vor allem Kulturunterricht. Dabei bietet eine Themenvielfalt die von „Kleidung“ über Mythen, christliche Texte bis hin zum Reisebericht Marco Po-los oder Länderbeschreibungen über Wales reicht, eine Fülle an spannender und un-terhaltsamer Lektüre.

5. Latein als Ort der Begegnung mit Weltliteratur
Im Lateinunterricht erhält der Lernende die Möglichkeit, Texte der Weltliteratur im Original zu lesen und sich mit Fragen zu befassen, die in Antike und Gegenwart gleichsam Bedeutung besitzen.

6. Latein als Mittel zum Zweck
Schließlich sind Lateinkenntnisse unbedingte Voraussetzung für viele Studiengänge, darunter die romanischen Sprachen, Theologie, Kunstgeschichte etc. (eine umfang-reiche Liste weist weit über 100 Fächer aus).